Mittwoch, 9. Juni 2010

Ein guter Tag

Ich habe gelernt, dass man im Leben sowohl gute als auch schlechte Tage hat. Und um das klarzustellen: Ich finde das gut.Weil genau das ist der Grund warum die guten Tage als so schön empfunden werden können.

Vor kurzem habe ich "Anleitung zum Unglücklichsein" von Paul Watzlawick gelesen (ok, ich habs nicht gelesen, sondern mir als Hörbuch angehört - dafür zweimal) und dort heißt es, dass man "seines eigenen (Un)Glücks" ist. Auch dort stimme ich zu. Darüber hinaus sagt Watzlawick in diesem Buch (Hörbuch ... wobei das sagt er es nicht selber), dass es nicht so ist, dass man nur weil man es sich "einredet" nur gute Tage vorhanden sein werden ... und wenn doch, dann würden wir es uns vermutlich doch wieder selber schlecht machen.

Aber was ich mit Euch teilen möchte, ist mein Versuch, den ich heute endlich mal wieder bewusst für mich gestartet habe: Nämlich einen guten Tag zu erleben ... naja wie bin ich auf die Idee gekommen?
Ich habe heute in der Früh auf dem Weg in die Firma einer Frau mit Kinderwagen in den Bus geholfen und da ist mir etwas (wieder)eingefallen, das ich wohl nicht mehr so bewusst gemacht habe - nämlich präsent zu sein, um Leuten zu helfen.
Den heutigen Tag habe ich für mich dem "Helfen" gewidmet und ich sage Euch eins: Wenn man wirklich darauf achtet, wer Hilfe braucht, dann findet man mehr als genug Leute.
Und nach einigen Türe-Aufhalten, Fahrradkette-Einhängen, Arbeit-Abnehmen, Lächeln und noch anderen Kleinigkeiten kann ich nur sagen, dass es sich verdammt gut anfühlt bewusst für andere Leute dazu sein.

An dieser Stelle möchte ich noch anführen, dass heute auch anderweitig einfach viel zusammengelaufen ist, das nicht in meinem Einflussbereich gelegen hat und kurz um: Ich hatte einen einfach guten Tag.

Und genau das wünsche ich Euch auch: Einen guten Tag.

Alles Liebe
Alex

Montag, 3. Mai 2010

Vermissen

Ich habe ein Wochenende hinter mir, das ich im Prinzip so gut wie allein verbacht habe. Das ist grundsätzlich nichts negatives und all jene, die mich besser kennen, wissen, dass ich eigentlich nicht ungern alleine bin und die Zeit auch ganz gerne zum Nachdenken nutze.

Naja dieses Wochenende war es aber ein bisschen anders ... mir ist gehörig die Decke auf den Kopf gefallen. Gut, das ist grundsätzlich auch nichts ungewöhnliches (also jetzt so generell, weniger auf mich bezogen).
Der Höhepunkt meines Wochenendes war somit der ein oder andere Skype-Chat - was im eigentlichen Sinne doch auch wieder irgendwo traurig ist, oder nicht?

Es gibt einen Punkt, der mir sagt, dass es eigentlich nicht traurig ist und der ist, dass es grundsätzlich egal ist, wie man mit den Leuten kommuniziert, die einem wichtig sind. Und genau diese Menschen sind es, die es mir erleichtern ein bisschen fernab von ihnen und dem was in ihren Leben passiert.
Um das an dieser Stelle klarzustellen: Ich bin gern in Ingolstadt, liebe meine Arbeit hier und ich will mich nicht beklagen.

Doch ich möchte auch ganz explizit sagen, dass ich es vermisse mit vielen Leuten auf einen Kaffee zu gehen, einen Film zu schauen, zu quatschen und diese einfach nur im Arm zu halten.

Eines lerne ich hier definitiv und zwar noch stärker als ich in Korea war: Man lernt etwas dann zu schätzen, wenn man es nicht jederzeit haben kann.

In diesem Sinne: Ich vermisse euch.

Alles Liebe
Alex

Mittwoch, 21. April 2010

Ehrlichkeit

Wenn mich jemand fragt, welche Werte mir wichtig sind, dann werden diese Leute mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit unter anderem "Ehrlichkeit" hören. Das mit der Ehrlichkeit ist jedoch so eine Sache und dies hat mir gerade eine Folge House, MD (5.17) wieder einmal vor Augen geführt:

Ein Mann kann aus medizinischen Gründen nur noch die Wahrheit sagen und weil das nicht reicht, ist er auch gezwungen diese Wahrheit auszusprechen. Damit verletzt er alle Menschen, die ihm wichtig sind ... seine Frau, seine Tocher - einfach jeden.

Diese Folge zeigt für mich eindrucksvoll, dass Wahrheit bzw. Ehrlichkeit in unserem System wohl nicht funktionieren kann. Zu wichtig ist das Beschützen der Leute, die uns wichtig sind, vor dieser unangenehmen Wahrheit. Ist Ehrleichkeit somit nicht ohnehin immer eine Farce? Irgenwo schon und das heißt wohl auch, dass ich mir alle meine spitzen (ehrlichen) Bemerkungen hätte sparen können.

Um ehrlich zu sein: Das will ich nicht wirklich hinnehmen. Ich will, dass die Leute ehrlich sind und zwar auch unabhängig davon ob ihre Mitmenschen es hören wollen oder nicht. Es muss wohl nicht so sein wie in dieser House-Folge - man muss den Leuten nicht alles an den Kopf knallen, aber man wird wohl noch Fragen ehrlich beantwortet dürfen und darüber hinaus sich erwarten dürfen, dass Fragen ehrlich beantwortet werden. Ich will, dass Leute die Frage "Wie geht es dir?" ehrlich und aufrichtig beantwortet, weil wenn es mich nicht interessieren würde, hätte ich nicht gefragt. Und so geht es mir mit allen Fragen.

Ehrlichkeit, Emotionen, Beziehungen egal was sind nur dann ehrlich, wenn die auf dem Fundament der Ehrlichkeit gebaut werden und diesen Anspruch stelle ich zumindest an mich.
Aus diesem Grund nehme ich mir vor mich wieder den Ängsten zu stellen, die mir das Aussprechen der Wahrheit bringt. Und ich mache das weil ich an Wahrheit/Ehrlichkeit/Aufrichtigkeit glaube.

Ehrlich!

Alles Liebe
Alex

Dienstag, 20. April 2010

Lektionen durch Reflexion

Ich habe heute eine tolle Lektion von einer meiner Kolleginnen in der Firma gelernt:

Die Frau bezeichnet sich als "Weiterbildungsjunkie" und kann sich nicht zwischen diversen Angeboten entscheiden. Letztendlich hat sie sich dieses Jahr dazu entschlossen, keine Weiterbildung zu machen, um einfach mehr vom Leben zu konsumieren und wahrzunehmen (bzw. auch die ganzen anderen Weiterbildungen mal anwenden zu können).

Das bewusste Leben kann uns oft weiterbringen als wir das glauben ... ich für meinen Teil habe dieses Wochenende von einer Hand voll 16-18jährigen wieder mal mehr gelernt als in so mancher Bildungsveranstaltung:

Einstellung ist mehr als nur viel wert.
Das Gute ist überall da draußen.
Das Herz kann auch dann berührt werden, wenn man gar nicht damit rechnet.

Die letzten Tage waren für mich Antrieb, es mal wieder mit dem Bloggen zu probieren und wenn mir etwas durch den Kopf geht, dass ich teilen möchte, dann werde ich das somit auf diesem Wege tun.

Alles Liebe
Alex